Aquarel ist Niederländer – so stand ein Turnierstart im Geburtsland des schicken Fuchses für seine Reiterin Susanne Szeltner immer im Raum. Doch das ist gar nicht so einfach: Auf deutschem Boden müssen zunächst notwendige Erfolge erritten, eine Einladung ausgesprochen und zuletzt ein internationaler Pferdepass beantragt werden. Aber 2021 scheint für Susanne und Aquarel alles möglich – und so machte sich das Paar im Oktober an die Vorbereitungen für ihren Auftritt auf internationalem Parkett im Ausland.
„Als ich hörte, dass die Bundestrainerin meiner Startanfrage zustimmen muss, habe ich erstmal eine Nacht nicht geschlafen“, berichtet Susanne über ihren Wunsch, einmal auf internationalem Parkett zu starten. „Als dann die Zusage kam, habe ich mich schon riesig gefreut.“ Wie besonders so ein Start im Ausland ist, wurde ihr dann schnell bewusst: es wurden verschiedenste Informationen versandt, natürlich auch zu ausländischen Corona-Regularien, für ein einheitliches Auftreten wurden Schabracken zur Verfügung gestellt und Aquarel wurde diversen medizinischen Checks unterzogen. Alles bestanden – dann also auf in die Niederlande. Am Reisetag dann eine Sturmwarnung – doch das hielt das Paar nicht auf. Mit Verspätung und auf Umwegen erreichten sie Exloo.
Den FEI Grand Prix hatte das Paar ausgiebig in der Heimarbeit vorbereitet. Als einzige Deutsche im Starterfeld wollte Susanne natürlich die bestmögliche Leistung abliefern. Das gelang ihr auch: Der Richter bei H war von ihrem harmonischen Ritt überzeugt und sah sie auf Platz 2 mit über 71%. Insgesamt erreichte das Paar 68,125% und damit Rang fünf. „Aquarel stammt eigentlich aus einer Fahr-Zucht. Niemand hatte gedacht, dass er sich mal so entwickeln würde. Aber ich habe immer an ihn geglaubt. Er ist ein ganz besonderes Pferd.“, sagt Susanne über ihren Aquarel.
Somit war das Paar auch startberechtigt für den Grand Prix Dressage am Samstag, wo das Paar mit 66,447% Rang sechs belegte.
Wie stolz Susanne auf ihr Pferd ist hört man sofort, wenn man mit ihr über die Saison und ihren Start in Exloo spricht. Das Paar scheint sich mit jedem Turnier weiterzuentwickeln und wird jedes Mal ein Stückchen besser. Das liegt nicht nur am besonderen Ehrgeiz und an der selbstkritischen Trainingshaltung von Susanne, sondern auch am ausgefeilten Trainingskonzept. Zusammen mit Beata Stremler (Hagen) und Karin Hess-Müller (Schwäbisch Gmünd), mit der sie aufgrund der Entfernung ihr Training online absolviert, arbeitet Susanne akribisch an den Details. „Ich schätze an den beiden insbesondere, dass sie mich als Schülerin wirklich weiterentwickeln möchten und dass sie sich wirklich ehrlich für mich freuen“, sagt Susanne über ihre Trainerinnen.
Wir als Verein freuen uns ebenfalls sehr für das Paar und wünschen weiterhin insbesondere Gesundheit für Pferd und Reiterin, Spaß an der Arbeit und viel Erfolg auf den Turnieren in 2022!
Fotos by DigiShots