Druseproblematik erfordert Eigenverantwortung (16.07.2015)
Nachdem die rheinischen Pferdehalter zu Beginn des Jahres durch einen Herpesfall im Landesverbandsgebiet in Aufruhr gerieten, ist es jetzt die bakterielle Erkrankung Druse, die zahlreiche Fragen aufkommen lässt. Denn auch hier sind in diesem Jahr einige rheinische Fälle bekannt geworden. “Wichtig ist es auch, bei dieser Erkrankung Panikmache entschieden zu vermeiden” warnt PSVR-Vorstand Rolf-Peter Fuß, der gemeinsam mit seinem Team Rücksprache mit verschiedenen Tierärzten und Experten gehalten hat, um der Situation entsprechend begegnen zu können. Denn genau wie das Auftreten von Herpesfällen, ist es auch bei der Druse so, dass diese Erkrankung immer mal wieder auftritt und einzelne Ställe “befällt”. Von einer Epidemie sind wir jedoch weit entfernt, denn entsprechende Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen werden heutzutage durch die Tierärzte routiniert durchgeführt.
Da Druse zu den Erkrankungen gehört, die nicht meldepflichtig sind, ist hier jeder Pferdehalter und Stallbetreiber angehalten entsprechend verantwortungsbewusst mit der Problematik umzugehen.
Der Erreger wird von Pferd zu Pferd durch Nasensekret, Ausfluss aus den Lymphknoten und Husten verbreitet. Doch auch der Kontakt mit kontaminierten Gegenständen oder die Verbreitung durch Fliegen ist möglich. Dabei erkranken jedoch nicht alle Pferde, die mit dem Erreger in Kontakt kommen. Jungtiere deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist und ältere Pferde, mit instabilem Immunsystem sind zwar häufiger betroffen, eine Erkrankung ist aber in allen Altersgruppen möglich.
Die häufigsten Symptome sind angeschwollene Lymphknoten, die in der Regel mit Fieber einhergehen. Besteht der Verdacht einer Erkrankung, sollte umgehend ein Tierarzt zur Rate gezogen werden und der Kontakt zu anderen Tieren des Bestandes vermieden werden. Bei diagnostizierter Erkrankung ist es ratsam den Kontakt zur Außenwelt zu vermeiden um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
“Es gibt hier keine rechtliche Grundlage, die den Ställen eine Quarantäne vorschreibt, jedoch bauen wir auf das Verständnis und das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitglieder, in einem solchen Fall alle erforderlichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen” appelliert Rolf-Peter Fuß an die Pferdehalter des Rheinlands. Und bisher hat der PSVR auch gute Erfahrung mit dieser Eigenverantwortung gemacht. Denn Tierärzte, Verband und Pferdebetriebe arbeiten hier meist Hand in Hand. Erst kürzlich ist eine Turnierveranstaltung abgesagt worden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden. “Selbstverständlich ist dies für die Veranstalter bedauerlich, wir versuchen aber zu helfen einen geeigneten Ersatztermin zu finden” erklärt Fuß die Situation.