Nussloch – Nachwuchsdressurreiter hocherfolgreich (27.05.2015)
Das internationale Jugend Dressurturnier in Nussloch ist Jahr für Jahr ein fester Bestandteil im Turnierplan der rheinischen Nachwuchsreiter. Denn in Baden-Württemberg erwarten die Reiter nicht nur optimale Bedingungen, sondern auch ein ganz besonderes Ambiente.
Landesjugendwartin Heidi van Thiel und Landestrainer Wolfgang Winkelhues nutzen das Dressurfestival gerne, um die jungen Talente über drei Tage intensiv zu beobachten und zu betreuen und damit auf größere Aufgaben vorzubereiten. “Die Anforderungen bei einem solchen Turnier sind gerade für die noch nicht so erfahrenen Reiter hoch. In Nussloch haben wir die Chance, diese Reiter an die Atmosphäre heranzuführen und ihre Leistung über drei Prüfungstage genau zu analysieren”, erklärt van Thiel die Bedeutung des Turniers. Doch neben den reinen Leistungsprüfungen zu Pferde stehen in Nussloch seit Jahren auch der Mannschaftsgedanke und das Miteinander im Vordergrund. Eine Mannschaftswertung bei der Ponyreiter, U16-Reiter, Junioren und Junge Reiter gemeinsam Punkte für ihren Landesverband sammeln, sorgt traditionell für eine besonders gute Stimmung unter den Reitern. Im Rahmen des großen Länderabends präsentieren sich die Landesverbandsteams deshalb in kreativer Weise und müssen dabei gemeinsam eine Jury von sich überzeugen. Und hier bewiesen die rheinischen Reiter in diesem Jahr Teamgeist in besonderem Maße. Gut vorbereitet angereist hatte es im Vorfeld ausführliche Vorbereitungen gegeben, sodass die Gruppe sich während des Länderabends in eine Piratenmeute verwandelte, die von Wolfgang Winkelhues und Heidi van Thiel stilecht angeführt wurde. Ganz spontan wurden zudem die westfälischen Ponyreiter in das Team Rheinland integriert, die leider ohne komplette Mannschaft anreisen mussten und so dem Länderabend recht einsam entgegen blickten. Kurzerhand wurden auch sie mit Piratenkostümen ausgestattet und freuten sich, so doch noch am Länderabend teilnehmen zu können. “Auf diesem Turnier stehen nicht nur die reiterliche Leistung, sondern auch der Teamgeist und ein positives Miteinander im Vordergrund. Da war es für uns selbstverständlich, dem westfälischen Nachwuchs ein wenig unter die Arme zu greifen”, freute sich Heidi van Thiel über den spontanen Zuwachs in ihrer Truppe. Und da sie als Bundesjugendwartin immer auch ein Herz für die anderen Landesverbände hat, organisierte sie außerdem, dass die westfälischen Nachwuchsreiter doch noch im Teamwettbewerb an den Start gehen konnten. Hier waren dann die rheinischen Reiter wieder unter sich und sorgten mit ihren zahlreichen Schleifen in der Mannschaftswertung für die Plätze drei und fünf in der Endabrechnung. Dabei waren die rheinischen Reiter neben den Reitern aus Baden-Würtemberg der einzige Landesverband, der gleich zwei Mannschaften in diesem Wettbewerb stellen konnte.
Und auch mit den Einzelerfolgen der rheinischen Reiter konnten die Verantwortlichen am Ende mehr als zufrieden sein. Allen voran Linda Weiß, die sich bereits am ersten Turniertag eine goldene Schleife sicherte. Im Sattel von Sambatänzer erhielt sie für ihre Vorstellung 70,526 Prozent und ließ damit der Konkurrenz keine Chance. Mit Zweitpferd Cadeau konnte sie sich zudem über eine Schleife für Rang acht freuen. Und auch in der zweiten Prüfung konnte sie mit ihrem Münchhausen-Sohn mehr als zufrieden sein. Mit 68,158 Prozent rangierte sie am Ende an fünfter Stelle. Damit war der Einzug in die Finalkür gesichert und dort wurde es am Pfingstmontag noch einmal richtig spannend. Doch Linda Weiß behielt die Nerven und zeigte mit Sambatänzer eine ausdrucksstarke und harmonische Kür. Belohnt wurde das Paar mit 70,667 Prozent und mit ihrer zweiten goldenen Schleife an diesem Wochenende! Und auch Jessica Benninghoven konnte mit ihren Auftritten in Nussloch mehr als zufrieden sein. Der von ihrer Familie selbstgezogene Cordino UB trabte mit ihr in der ersten Prüfung zu 67,763 Prozent und damit zu Rang fünf in einem stark besetzten Teilnehmerfeld. Am zweiten Tag konnte das Paar sich dann noch ein wenig verbessern und wurde mit 68,202 Prozent und Rang vier belohnt. In der abschließenden Kür bedeuteten 68,958 Prozent am Ende einen guten sechsten Platz.
Charline Wetzler war im rheinischen Aufgebot die dritte im Junge Reiter Lager und auch sie konnte sich souverän zwei Schleifen sichern. Mit 65,351 Prozent hieß es für sie und ihren Sirius Black in der ersten Wertung zunächst Rang zehn. In der zweiten Prüfung legte Wetzler dann noch einmal deutlich zu und sicherte sich mit 67,632 Prozent Rang sieben.
Bei den Junioren konnten gleich sechs rheinische Reiter Schleifen sammeln. Bereits in der ersten Prüfung erreichte Stephanie Knell im Sattel von Don Giovann 66,487 Prozent und rangierte damit an vierter Stelle. Und auch in der zweiten Wertung präsentierte sie den Don Bosco-Sohn mit 67,193 Prozent überzeugend und wurde erneut mit der blauen Schleife für Platz vier belohnt. An sechster Stelle in der finalen Kür platziert, konnte Stephanie Knell das Wochenende zufrieden abschließen. In der Kür wurde sie mit 68,708 Prozent bewertet.
Anouk Wiemers, die im vergangenen Jahr noch im Ponysattel Rheinische Meisterin wurde, reiste mit Rio Grande nach Nussloch. In der ersten Wertung mit 66,081 Prozent bedacht, durfte sie sich dann auch direkt über eine Schleife für Rang sechs freuen. Von dieser Leistung motiviert, holte sie am zweiten Tag aus ihrem Rotspon-Sohn noch ein Quäntchen mehr heraus und wurde mit 67,412 Prozent und damit Rang drei belohnt.
Genau wie Anouk Wiemers konnte sich auch Hannah von Wallwitz im Sattel von Sugar Boy bereits an Tag eins eine Schleife sichern. Mit 65,315 Prozent hieß es am Ende Rang neun für die Beiden. Und auch dieses Paar steigerte sich am zweiten Tag deutlich – 67,193 Prozent und Rang vier waren hier das Ergebnis. In der Kür tanzte das Paar dann mit 68,583 Prozent auf Platz sieben.
Ebenfalls für die Kür konnten sich Anna Pramschüfer und Espe qualifizieren. Auch dieses Paar legte hierfür den Grundstein bereits am ersten Prüfungstag. In der zweiten Abteilung der Juniorenprüfung sicherten sie sich mit 66,126 Prozent Rang fünf und konnten ihr Endergebnis am zweiten Tag mit 66,404 Prozent noch einmal steigern. Diesmal gingen sie als Sechstplatzierte auf die Ehrenrunde. In der Kür reichte es mit 67,208 Prozent dann noch für Rang zehn.
Lune Karolin Müller präsentierte auf dem Nusslocher Dressurviereck die Abke-Tochter Amelie. Sie platzierten sich mit 64,955 Prozent in der ersten Wertung an neunter Stelle und freuten sich in der zweiten Prüfung mit 65,219 Prozent über Rang sieben. Das rheinische Juniorenaufgebot komplettierte Laetitia Terberger. Im Sattel von Duprie, der ihr von Trainerin Stefanie Wittmann zur Verfügung gestellt wird, erreichte sie am zweiten Prüfungstag mit 64,518 Prozent Rang acht.
Genau wie die Junioren waren auch die rheinischen Ponyreiter in Nussloch stark vertreten. Das größte Strahlen hatte von ihnen am Finaltag Anastasia Konsek im Gesicht. In der abschließenden Kür überzeugte sie Richter und Publikum gleichermaßen und sicherte sich im Sattel von Arts-Doleiro mit 69,708 Prozent einen starken dritten Platz. Mit 65,427 Prozent am ersten Tag und 64,878 Prozent am zweiten jeweils auf Rang acht platziert, konnte sie sich in der Kür am deutlichsten steigern. Ebenfalls in allen drei Prüfungen hoch erfolgreich waren Lea Marie Golkowski und High Five. Mit 67,222 Prozent konnten sie sich gleich am ersten Tag gut auf dem Viereck in Szene setzen und wurden hierfür mit Rang vier belohnt. In der zweiten Wertung hieß es dann mit 65,325 Prozent Rang sechs für die Beiden. Den Abschluss dieses erfolgreichen Wochenendes bildete dann Rang neun in der Kür, den sie sich mit 67,583 Prozent verdienten.
Jeweils eine Schleife in der Ponytour sicherten sich Mona Jansen, Kim Lea Küsters und Felicia Lammerting. Im Sattel des Valido-Sohnes Veneto rangierte Mona Jansen am ersten Tag mit 65,769 Prozent auf Platz sieben. Mit 65,299 Prozent folgte ihr Kim Lea Küsters gemeinsam mit La Fee auf Rang neun. Primetime’s Paul und Felicia Lammerting trabten in der zweiten Wertung mit 65,203 auf Rang acht.
Besonders freuten sich die Betreuer auch über die Platzierungen der U16-Reiter. Hier hatte man mit Mylene Straeten, Jillian Winning, Lisa Riegel und Antonia Hoerner zwar eine noch unerfahrene, dafür aber geschickt reitende Truppe mit nach Nussloch genommen. Mit viel Gefühl präsentierten sie ihre Pferde vor der ungewohnten Kulisse und wurden dafür mit jeweils einer Schleife in der ersten Wertung belohnt. Gemeinsam mit Talandos Boy rangierte Mylene Straeten am Ende an sechster Stelle. Sie wurden von den Richtern mit 65,049 Prozent bewertet. Auf Rang neun folgten mit 63,971 Prozent Jillian Winning und Ribiano. Und auch Lisa Riegel und Corlando durften sich mit 63,480 Prozent über eine Schleife freuen. Sie trabten am Ende zu Rang zehn. “Gerade für die noch unerfahrenen Reiter ist Nussloch eine tolle Erfahrung. Unsere Reiter haben nun die Abläufe eines solchen Turniers kennen gelernt und wissen jetzt, woran sie für die folgenden Turniere noch arbeiten müssen. Wir hatten währenddessen die Chance, genau zu beobachten, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann und muss und können hier nun entsprechend unterstützen”, ist sich Heidi van Thiel sicher, dass sich auch dieses Jahr die lange Fahrt nach Baden-Württemberg positiv auf den weiteren Verlauf der Saison auswirken wird. Und so richtete sie auch während der Siegerehrung der Mannschaftswertung einen Appell an den Veranstalter, dieses gelungene Turnier auch im nächsten Jahr wieder so erfolgreich fortzuführen. Denn auch dann werden Kapitän Wolfgang Winkelhues und sein erster Offizier Heidi van Thiel gerne wieder mit ihrer “Crew” nach Nussloch reisen, um die dortigen Dressurvierecke zu entern. Und auch im nächsten Jahr werden die rheinischen Reiter und Verantwortlichen trotz aller sportlichen Konkurrenz gerne wieder Anderen zur Seite stehen, die ihre Hilfe brauchen!